Blackfish

Gabriela Cowperthwaites „Blackfish“ ist eine Dokumentation, die sich kritisch mit den Lebensbedingungen von in Gefangenschaft lebenden Orcas auseinandersetzt. Im Mittelpunkt steht der Orca Tilikum, dessen Geschichte von seiner Gefangennahme bis hin zu den tragischen Todesfällen von drei Menschen erzählt wird. Der Film hinterfragt die Praktiken von Meeresparks, insbesondere SeaWorld. Es zeigt die gravierenden psychologischen und physischen Folgen der Gefangenschaft auf diese intelligenten Meeressäuger.

Blackfish [DVD] [UK Import]
Dauer: 83 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Gabriela Cowperthwaite
Produzenten: Manuel V. Oteyza, Gabriela Cowperthwaite
Hauptdarsteller: Kim Ashdown, Ken Balcomb, Samantha Berg
Studio: Our Turn Productions, LLC, Eurovideo
Sprachen: Deutsch, English

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„Blackfish“ zeichnet sich durch eine starke narrative Struktur aus, die Tilikums individuelle Geschichte in den Vordergrund stellt. Die Dokumentation wechselt geschickt zwischen Archivaufnahmen, persönlichen Erzählungen ehemaliger SeaWorld-Trainer und wissenschaftlichen Einblicken, um ein umfassendes Bild der Situation zu vermitteln.

Besetzung, Regie und Drehorte

Blackfish„, unter der Regie von Gabriela Cowperthwaite, beleuchtet die kontroversen Praktiken rund um in Gefangenschaft lebende Orcas. Der Film, der 2013 beim Sundance Film Festival Premiere feierte, stützt sich auf das Drehbuch von Cowperthwaite, Eli Despres und Tim Zimmermann. Produziert von Manuel V. Oteyza und Cowperthwaite selbst, trägt Jeff Beal die Verantwortung für die musikalische Untermalung. Jonathan Ingalls und Christopher Towey führten die Kamera, während Eli Despres den Schnitt übernahm. Mit einer Laufzeit von 83 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12, schafft der Dokumentarfilm es, das Publikum für die Thematik zu sensibilisieren.

Der Film zog weitreichende Reaktionen nach sich. So änderten die Macher von „Findet Dorie“ das Ende ihres Films, inspiriert durch die in „Blackfish“ dargestellten Einsichten. Darüber hinaus entschieden sich zahlreiche Musiker und Bands gegen Auftritte in SeaWorld und Busch Gardens Tampa Bay, was die öffentliche Wahrnehmung der Meeresparks nachhaltig beeinflusste.

Tierschützer verknüpfen die Veröffentlichung des Films sogar mit einem spürbaren Rückgang der Besucherzahlen in SeaWorld um 13 % im ersten Quartal 2014. Mit einem Einspielergebnis von über 2 Millionen US-Dollar in Nordamerika allein, hat „Blackfish“ nicht nur finanziell Erfolg verzeichnet, sondern auch eine wichtige gesellschaftliche Debatte angestoßen.

Handlung & Inhalt vom Film „Blackfish“

„Blackfish“ startet mit einem dramatischen Vorfall im Jahr 2010. Bei dem Tilikum, ein in Gefangenschaft lebender Orca, seine Trainerin Dawn Brancheau tötete. Gabriela Cowperthwaite, die Regisseurin, stellt die entscheidende Frage nach dem Warum dieser Tragödie. Sie beleuchtet Tilikums Leben, von seiner Gefangennahme vor Island in den 1980er Jahren bis hin zu seinen früheren Angriffen auf Menschen. Die Dokumentation taucht tief in Tilikums Vergangenheit ein, insbesondere seine Zeit im kanadischen Park Sealand, wo die ersten Anzeichen seiner Aggression offenbar wurden, was in der Tötung einer Trainerin im Jahr 1991 gipfelte.

Nach diesem Vorfall wurde Tilikum nach SeaWorld in Florida überführt, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch die Bedingungen dort verbesserten sich nicht. Cowperthwaite untersucht, wie die Gefangenschaft die Psyche von Orcas beeinflusst. Es wird unterstützt von Interviews mit ehemaligen Trainern. Diese beschreiben die beengten Becken und die soziale Isolation, unter denen die Tiere leiden. Sowie die daraus resultierenden Aggressionen, die sogar zu Auseinandersetzungen unter den Orcas führen. Besonders Tilikums Leid, angegriffen und verletzt zu werden, wird als Beispiel für die unnatürlichen Bedingungen unterstrichen, unter denen diese Tiere gehalten werden.

Freiheit versus Gefangenschaft

Der Film zeigt auch die Risiken der Orca-Dressur auf. Ehemalige Trainer schildern gefährliche Begegnungen und kritisieren, dass SeaWorld sie über die wahren Risiken im Dunkeln ließ. Insbesondere die Tatsache, dass SeaWorld den Trainern wichtige Informationen über Tilikums Vergangenheit vorenthielt, wird kritisiert. Darüber hinaus hinterfragt „Blackfish“ SeaWorlds Behauptungen bezüglich der Lebenserwartung von Orcas. Er deckt auf, dass der Park Tilikum für Zuchtprogramme nutzte, obwohl bekannt war, dass seine Aggressionen vererbbar sein könnten.

Der Film thematisiert weiterhin die grundlegende Frage, ob Orcas überhaupt in Gefangenschaft gehalten werden sollten. Experten betonen die Intelligenz und die komplexen Sozialstrukturen der Tiere, die in Gefangenschaft nicht angemessen berücksichtigt werden können. Cowperthwaite stellt die ethische Frage in den Raum, ob der Mensch das Recht hat, diese majestätischen Tiere für Unterhaltungszwecke einzusperren und zu nutzen. Sie macht deutlich, dass das Wohl der Tiere stets Vorrang haben sollte.

Gegen Ende entwickelt das Publikum von „Blackfish“ eine tiefe emotionale Bindung zu den Orcas, getrieben durch die intensiven Interviews und erschütternden Aufnahmen. Der Film schließt mit einem eindringlichen Appell, die Methoden der Gefangenschaft kritisch zu überprüfen. Eine bewegende Schlussszene zeigt einen ehemaligen Trainer, der Orcas in freier Wildbahn beobachtet, und unterstreicht den dramatischen Unterschied zwischen einem Leben in Freiheit und einem in Gefangenschaft.

Fazit & Kritiken zum Film „Blackfish“

Gabriela Cowperthwaites Dokumentarfilm „Blackfish“ bewirkte eine Veränderung der Erzählstrategien bei Pixar. Es forderte das Publikum heraus, kritisch über die Haltungsbedingungen von Orcas wie Tilikum nachzudenken. Der Film dokumentiert sorgfältig Tilikums Leben, von seiner Gefangennahme bis zu den tragischen Vorfällen, die zum Tod von drei Menschen führten, und hinterfragt damit die Praktiken von Meeresparks. „Blackfish“ entlarvt die Behauptungen von SeaWorld, die Gefangenschaft sei für Orcas artgerecht, als falsch. Stattdessen zeigt der Film, dass die Lebensbedingungen für Tilikum und seine Artgenossen alles andere als artgerecht sind.

Ehemalige SeaWorld-Mitarbeiter und Orca-Spezialisten liefern in Interviews ein düsteres Bild der Verhältnisse bei SeaWorld. Sie zeichnen die rauen Realitäten hinter den glänzenden Werbevideos des Parks. „Blackfish“ nutzt diese Gegensätze, um den kritischen Ton des Films zu verstärken. Der Film verleiht Tilikum darüber hinaus eine individuelle Geschichte und Würde, die ihm in den Parks verwehrt bleibt, und geht somit über eine bloße Anklage hinaus. Dieses persönliche Element bewegt und lehrt zugleich.

Cowperthwaites Film zeigt die soziale und emotionale Komplexität der Orcas, die die Gefangenschaft stark beeinträchtigt. Tilikums Leiden unter Angriffen von Artgenossen und seine Isolation unterstreichen die Brutalität der Meeresparkhaltung. „Blackfish“ schließt mit einem Aufruf zu einer menschlicheren Behandlung dieser eindrucksvollen Tiere und wird dadurch zu einem einflussreichen Instrument im Kampf für Tierrechte. Obwohl der Film das Leiden der Orcas in Gefangenschaft klar aufzeigt, steht noch aus, ob Einrichtungen wie SeaWorld ihre Methoden ändern werden.

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