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Blackfish

Blackfish“ ist ein eindringlicher Dokumentarfilm, der die Schattenseiten der Schwertwalhaltung aufdeckt und die Zuschauer zum Nachdenken anregt. Regisseurin Gabriela Cowperthwaite untersucht in diesem Film aus dem Jahr 2013 die tragische Geschichte von Tilikum, einem Orca, der in Gefangenschaft lebte und mehrere Menschen tötete. Durch fesselnde Interviews und schockierende Aufnahmen enthüllt sie die grausame Realität hinter den Kulissen von SeaWorld und anderen Themenparks, in denen solch majestätische Tiere gefangen gehalten werden. Die Dokumentation zeigt auf, wie die Haltung von Schwertwalen in Gefangenschaft ihre Psyche beeinflusst, und hinterfragt die ethische Berechtigung, sie für Unterhaltungszwecke auszubeuten.

Blackfish [OmU]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Kim Ashdown, Ken Balcomb, Samantha Berg (Schauspieler)
  • Gabriela Cowperthwaite (Regisseur) - Manny Oteyza (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Gleichzeitig bietet „Blackfish“ einen tieferen Einblick in die Natur dieser faszinierenden Tiere. Experten und Wissenschaftler erklären, dass Orcas hochintelligente Wesen sind, die komplexe Sozialstrukturen besitzen und weite Strecken zum Schwimmen benötigen. Cowperthwaite stellt die Frage, ob Menschen das Recht haben, diese Tiere ihrer Freiheit zu berauben und sie unter Bedingungen zu halten, die ihren natürlichen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Der Film regt die Zuschauer dazu an, sich für den Schutz der Schwertwale einzusetzen und ihre Ausbeutung für menschliche Unterhaltung in Frage zu stellen.

Besetzung / Darsteller, Drehorte und Regie

Erschienen im Jahr 2013, bietet „Blackfish“ eine Laufzeit von 83 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Regisseurin Gabriela Cowperthwaite, die auch am Drehbuch zusammen mit Eli Despres und Tim Zimmermann arbeitete, leitet das Projekt. Manuel V. Oteyza und Cowperthwaite selbst fungierten als Produzenten, während Jeff Beal die Musik komponierte. Die Kameraarbeit übernahmen Jonathan Ingalls und Christopher Towey.

Die Inspiration für den Film fand Cowperthwaite durch den tragischen Tod von Dawn Brancheau, Tilikums Trainerin. Sie hinterfragte die Aussage, dass der Orca Brancheau lediglich aufgrund ihres Pferdeschwanzes ins Wasser gezogen habe. Infolgedessen entschied sie sich, die Wahrheit über die Haltung von Schwertwalen in Themenparks aufzudecken. Tatsächlich verzeichnete SeaWorld in den USA zwischen Januar und März 2014 einen Besucherrückgang von 13 %, den Tierschützer auf die Veröffentlichung von „Blackfish“ zurückführen.

Zusammenfassung & Inhalt vom Film „Blackfish“

Der Dokumentarfilm „Blackfish“ beginnt mit einem dramatischen Ereignis. Im Jahr 2010 tötete Tilikum seine Trainerin Dawn Brancheau. Zunächst stellt Cowperthwaite die Frage, wie es zu dieser Tragödie kam. Sie untersucht die Vorgeschichte von Tilikum und entdeckt, dass er bereits zweimal zuvor Menschen angegriffen hatte.

Um die Hintergründe zu beleuchten, geht die Regisseurin zurück in die 1980er Jahre. Damals wurde Tilikum vor der Küste von Island gefangen. Anschließend folgt die Darstellung seiner Lebensumstände in einem kanadischen Park namens Sealand. In diesem Park wurde Tilikum als junger Wal in einem kleinen Becken eingesperrt. Hier begannen die ersten Anzeichen von Aggression, als er 1991 eine Trainerin tötete.

Nach diesem tragischen Vorfall wechselte Tilikum zu SeaWorld in Florida. Dort, so hofften seine Betreuer, würde er ein besseres Leben führen. Allerdings wurden die Umstände nicht besser. In der Folge zeigt Cowperthwaite, wie die Haltung von Schwertwalen in Gefangenschaft ihre Psyche beeinflusst. Sie interviewt zahlreiche ehemalige SeaWorld-Trainer, die über ihre Erfahrungen sprechen.

Die Interviewten berichten von den engen Becken und der sozialen Isolation. Sie erläutern, wie die Tiere ihre Aggressionen aneinander auslassen. In einer Szene wird Tilikum gezeigt, wie er von anderen Walen angegriffen und verletzt wird. Experten zufolge sind solche Auseinandersetzungen in freier Wildbahn eher selten.

Darüber hinaus enthüllt der Film die Gefahren der Dressur. Viele Trainer berichten von Unfällen und Beinahe-Katastrophen. Sie beschreiben, wie SeaWorld sie oft im Unklaren darüber ließ, wie gefährlich ihre Arbeit war. Eine Ex-Trainerin berichtet, wie sie erst nach dem Tod von Dawn Brancheau erfuhr, dass Tilikum bereits zuvor Menschen getötet hatte.

Die Wahrheit kommt ans Licht

Im Laufe der Dokumentation kommt immer mehr ans Licht. Cowperthwaite zeigt beispielsweise, wie SeaWorld die Öffentlichkeit täuschte. Der Park behauptete, die Lebenserwartung der Orcas in Gefangenschaft sei ähnlich der in freier Wildbahn. Experten im Film stellen jedoch klar, dass Schwertwale in der Natur deutlich länger leben.

Ebenso deckt „Blackfish“ auf, dass SeaWorld die Tiere für lukrative Zuchtprogramme nutzt. Tilikum zeugte zahlreiche Nachkommen, obwohl seine Gene mit Aggressionen in Verbindung gebracht werden. Die ehemaligen Trainer äußern Bedenken, dass sich dieses Verhalten auf zukünftige Generationen übertragen könnte.

Ein weiteres wichtiges Thema des Films ist die Frage, ob Schwertwale überhaupt in Gefangenschaft gehalten werden sollten. Wissenschaftler und Experten argumentieren, dass Orcas hochintelligente Tiere sind. Sie besitzen komplexe Sozialstrukturen und benötigen weite Strecken zum Schwimmen. In Gefangenschaft können sie diese Bedürfnisse nicht erfüllen.

Zudem stellt der Film die ethische Frage, ob Menschen das Recht haben, solche majestätischen Tiere für Unterhaltungszwecke zu nutzen. Cowperthwaite zeigt eindrucksvoll, wie das Geschäft mit den Orcas zu Lasten der Tiere geht. Sie vermittelt dem Zuschauer eine klare Botschaft: Die Freiheit und das Wohlergehen der Tiere sollten immer an erster Stelle stehen.

Während der Film fortschreitet, wird die Atmosphäre immer beklemmender. Die Zuschauer können nicht anders, als Mitleid mit den Tieren zu empfinden. Dies erreicht die Regisseurin durch die Kombination von berührenden Interviews und schockierenden Aufnahmen.

Am Ende des Films wird deutlich, dass Tilikums Geschichte kein Einzelfall ist. Viele Schwertwale leiden unter ähnlichen Bedingungen in Freizeitparks auf der ganzen Welt. „Blackfish“ ruft dazu auf, die Haltung von Orcas in Gefangenschaft kritisch zu hinterfragen.

Zum Ende der Doku wird es noch einmal emotional. Ein ehemaliger Trainer besucht die Orcas in der Wildnis. Er beobachtet, wie sie frei und unbeschwert durch das Wasser gleiten. Diese Szene unterstreicht den drastischen Unterschied zwischen dem Leben in Freiheit und der Gefangenschaft in einem Themenpark.

Fazit & Kritiken zum Film „Blackfish“

„Blackfish“ ist ein eindrucksvoller und bewegender Dokumentarfilm, der den Zuschauer tief berührt. Regisseurin Gabriela Cowperthwaite vermittelt gekonnt die Schattenseiten der Gefangenschaft von Schwertwalen und zeigt die tragische Geschichte von Tilikum. Die Bildsprache des Films ist überzeugend und die Interviews sind informativ, wodurch eine starke emotionale Verbindung zum Thema hergestellt wird. Cowperthwaite gelingt es, die Zuschauer dazu zu bringen, sich für den Schutz der Schwertwale einzusetzen und ihre Ausbeutung für menschliche Unterhaltung in Frage zu stellen.

Allerdings gibt es auch einige Schwachstellen im Film. So liegt der Fokus hauptsächlich auf SeaWorld, wodurch andere Parks, die ebenfalls Schwertwale halten, weniger Beachtung finden. Zudem könnte der Film noch tiefer in die Hintergründe der Problematik eintauchen und weitere Lösungsansätze aufzeigen. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „Blackfish“ eine packende und aufschlussreiche Dokumentation, die das Bewusstsein für die ethischen Fragen rund um die Haltung von Schwertwalen in Gefangenschaft schärft.